Interview mit Studienanfänger der Cybersicherheit Pit Jost
Zum Wintersemester 2017/2018, das am Montag, 16. Oktober 2017, im Saarland startete, nehmen insgesamt 142 neue Studierende im ersten Semester ihr Bachelorstudium der Cybersicherheit an der Universität des Saarlandes auf. Einer der Studienanfänger ist Pit Jost (20) aus Luxemburg. Warum er sich für ein Studium der Cybersicherheit an der Saar-Uni entschieden hat, wie er vom CISPA und dem Bachelorstudiengang Cybersicherheit erfahren hat und wie er sich auf sein Studium vorbereitet, erzählt er in einem Interview.
Pit, du kommst ursprünglich aus Luxemburg und hast auch dort in diesem Jahr deine Abiturprüfung abgelegt. Wie bist du darauf gekommen, Cybersicherheit zu studieren?
Pit: Dass ich Informatik studieren wollte, wusste ich schon länger. Aber bis vor Kurzem war ich noch unentschlossen, in welche Richtung innerhalb der Informatik ich gehen soll. Die Sicherheit von modernen Netzwerken interessiert mich sehr, aber ich kenne mich damit bislang noch nicht gut genug aus. Dabei wird das Thema IT-Sicherheit mit jedem Tag wichtiger. Überall in den Medien liest man Geschichten über Sicherheitslücken in IT-Systemen und wir kommen nicht mehr drum herum, uns damit auseinander zu setzen. Ich will in meinem Studium mehr über die Strukturen von solchen angreifbaren Systemen lernen und wie wir sie besser absichern können.
Wie hast du von dem Bachelorstudiengang Cybersicherheit erfahren?
Pit: Die Universität des Saarlandes hat sich auf einer Job-Messe in Luxemburg vorgestellt. So habe ich dann vom CISPA und dem Studienfach Cybersicherheit gehört. Auf den Studieninformationstagen der Saar-Uni und am Tag der offenen Tür habe ich mich in Info-Vorlesungen zur Cybersicherheit reingesetzt und mich am CISPA-Stand informiert. Danach wusste ich sicher, dass ich Cybersicherheit studieren möchte.
Wie hast du dich auf dein Studium vorbereitet?
Pit: Die Fachrichtung Informatik bietet einen Mathematik-Vorkurs an. Den habe ich jetzt einige Wochen besucht und kann die Teilnahme jedem Studienanfänger ans Herz legen. Ich dachte, dass ich bereits einige Kenntnisse in Mathe habe, aber im Vorkurs haben wir viele Inhalte behandelt, die ich noch nicht kannte. Wir haben auch viel zu logischem Denken geübt. Der Vorkurs war anspruchsvoll, aber ich bin froh, dass ich ihn gemacht habe. Viele Begriffe habe ich jetzt schon mal gehört, die mir im Studium dann nicht völlig neu sein werden. Und ich habe im Kurs viele nette Leute kennen gelernt: Studienanfänger, aber auch Tutorinnen und Tutoren.
Was denkst du: Wie wichtig sind Mathematik- und Programmierkenntnisse fürs Studium der Cybersicherheit?
Pit: Im Studium kommen einige theoretische Inhalte auf einen dazu. Mathe-Kenntnisse sind daher auf jeden Fall wichtig. Darauf werden wir ja im Mathe-Vorkurs auch vorbereitet. Bereits Programmieren zu können, ist aber nicht notwendig. Das erlernen wir dann in den Kursen „Programmieren 1 und 2“. In der Schule habe ich gerne Englisch, Physik und Mathe gemacht und ich denke, dass Englisch-Kenntnisse im Studium, vor allem auch später im Master, bestimmt hilfreich sind.
Warum hast du dich für ein Studium in Saarbrücken entschieden?
Pit: Für Cybersicherheit ist Saarbrücken die beste Adresse. Ich habe mich auch an keiner anderen Uni beworben. Außerdem es ist nicht weit weg von meinem Zuhause in Luxemburg. Die Stadt Saarbrücken ist sehr schön und hat viel zu bieten. Und den Campus der Saar-Uni kannte ich bereits vom Tag der offenen Tür. Er ist übersichtlich und man findet sich gut zurecht.
Welche Erfahrungen hast du bislang mit Informatik gemacht?
Pit: Einige Programmiersprachen habe ich mir selbst beigebracht. Seit ich 14 bin, habe ich immer wieder an kleineren Projekten gebastelt und für mich programmiert. Dazu kommt, dass mein Vater als Informatiker für die Stadt Luxemburg arbeitet und ich daher schon viel mit Informatik konfrontiert war. Das hat mich geprägt.
Hast du bereits eine Vorstellung, was du gerne beruflich machen würdest?
Pit: Ein Thema, was mich besonders beschäftigt, sind Sicherheitslücken in Flug- und Fahrzeugen. Ich fand es angsteinflößend, als ich gelernt habe, wie einfach es ist, sich über das Entertainment-System eines Flugzeuges in die Steuerung einzuschleusen und das Flugzeug vom Computer aus zu übernehmen. Diese Gefahren bestehen ja auch bei selbstständig fahrenden Autos. Daher könnte ich mir vorstellen, mich beruflich und auch in meinem Studium damit zu beschäftigen, wie man die vernetzten Systeme von Flugzeugen, aber auch von autonom fahrenden Autos sicherer gegen Hacking-Angriffe von außen schützen kann. Mich interessiert auch, wie man die Netzwerke von Firmen, die ständig Attacken und Ausfällen ausgesetzt sind, besser absichern kann.
Auf was freust du dich in deinem Studium?
Pit: Vor allem auf die Projekte, bei denen wir unser Theorie-Wissen in der Praxis anwenden können. Und auf die netten Leute.
Das Interview führte Jana Burnikel